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Fettabsaugung


Frage: Wenn ich Fettpolster absaugen lasse, muss ich trotzdem Diät halten und Sport treiben?

Antwort von Dr. med. Nikolaus Linde, Spezialist für minimal-invasive ästhetische Medizin, St. Gallen: Eine Liposuction macht eigentlich nur dann Sinn, wenn trotz Sport und (relativ) normalem Gewicht, Fettpolster am Körper stören, die sich weder durch Sport noch Gewichtsreduktion verändern lassen. Solche Zonen gibt es häufig, wie zum Beispiel im Bereich der Reiterhose, an der Innenseite der Oberschenkel, an der Innenseite der Knie, oder aber auch im Bereich der Hüften oder am Bauch.

In solchen Fällen macht eine Liposuction Sinn und gibt den Patienten dann die Figur, die sie sich schon immer gewünscht haben und die sie trotz Sport und Diät nicht erreichen konnten. Das Ergebnis ist nachhaltig und langfristig, ein einmal abgesaugtes Fettpolster kommt in der Regel nie wieder zurück.

Selbstverständlich ist es nach der Operation sinnvoll und eigentlich wichtig, das Gewicht zu halten und vermehrt Sport zu treiben, um eine noch bessere Figur zu bekommen. Eine auf der Waage sichtbare Gewichtsreduktion kann durch eine Liposuction so gut wie nie erzielt werden, selbst wenn drei bis fünf Liter Fett entfernt worden sind.

Wenn Patienten nach einer Fettabsaugung massiv zunehmen, kann es selbstverständlich dazu kommen, dass andere Körperzonen (in der Regel vor allem das viszerale Fett des Bauches) zulegen. In diesem Fall würden die Patientin auch ohne eine Liposuction stark zunehmen.

Zusammengefasst ist eine Fettabsaugung keinerlei Möglichkeit, Gewicht zu verlieren. Sie ist aber eine hervorragende Methode, um diät- und sportresistente Fettpolster nachhaltig zu entfernen und um die Lebensqualität eines Menschen im Einzelfall massiv zu erhöhen.

Sofern das Gewicht einigermassen gehalten wird (plus-minus fünf Kilogramm), ist das Ergebnis dauerhaft und das Fett kommt weder an den abgesaugten Stellen noch an anderen Stellen zurück.


Fremdkörpergefühl im Auge


Frage: Ich habe häufig ein Stechen und Fremdkörpergefühl in den Augen, sie sind teilweise auch gerötet und tränen. Beim Autofahren oder am PC sehe ich manchmal verschwommen, wenn ich die Augen reibe oder blinzle, wird es besser.

Antwort von Dr. med. Nadine Niederhauser, Augenärztin Augenzentrum Uzwil: Durch verschiedene Umweltfaktoren wie trockene Luft, Heizung, lange Arbeit am PC, aber auch bedingt durch das Alter, hormonelle Veränderungen, genetische Prädisposition und verstopfte Talgdrüsen kann es zu trockenen Augen kommen. Dies äussert sich dann mit Symptomen wie Stechen, Kratzen, Brennen, Fremdkörpergefühl, Rötung, Tränen usw. Linderung bringen pflegende und befeuchtende Augentropfen, die man bei der Ärztin oder beim Arzt oder in der Apotheke bekommt. Diese sollte man drei bis vier Mal täglich applizieren. Zur Nacht kann man auch ein Augengel und/oder eine Augensalbe anwenden. Auch Leinölkapseln zum Einnehmen helfen bei trockenen Augen. Ergänzend kann man eine Lidrandbehandlung durchführen. Dabei werden warme (ca. 38°) Schwarzteebeutel oder Kompressen bzw. Warm Packs auf die Augen aufgelegt. Nach drei bis fünf Minuten kann man diese wegnehmen und die Lidkanten ganz sanft massieren, am Unterlid von unten nach oben, am Oberlid von oben nach unten. In der ersten Woche täglich durchführen, danach etwa zwei bis drei Mal pro Woche. Sollten die Beschwerden nicht besser werden, empfehle ich eine Konsultation bei der Augenärztin oder dem Augenarzt.


Krampfadern


Frage: Ich bin 46 Jahre alt, wohne im Toggenburg und habe seit einigen Jahren eine dicke Krampfader am rechten Bein. Ich höre immer wieder, solange sie nicht weh macht, muss man nichts machen. Stimmt das?


Antwort von Dr. med. Uwe Hauswirth, Phlebologe in Wattwil:
Ja das hört man immer wieder. Das steht aber in keinem Lehrbuch geschrieben. Im Gegenteil man kann sagen, wenn Krampfadern schmerzen, dann ist es bereits zu spät, denn dann liegt bereits eine Thrombose vor. Deshalb gilt, Krampfadern sollten behandelt werden, wenn sie deutlich sichtbar sind oder wenn sie Beschwerden machen, d.h. wenn es im Lauf des Tages zu Schwellung und Schweregefühl des Unterschenkels kommt. Die Gefahren bei längerer Zeit bestehenden Krampfadern sind: Schädigung des tiefen Venensystems im Bein, Thrombose und ein sog. offenes Bein. Behandlungsmöglichkeiten gibt es heutzutage viele und alles ambulant: Kompressionsstrümpfe, Verödung, Operation („Stripping“) oder moderne Verfahren wie Laser- und Radiowellentherapie.


Milchprodukte und Bauchschmerzen


Frage: Ich habe nach Verzehr von Milchprodukten Bauchschmerzen, Krämpfe und Durchfälle und vermute eine Lactoseintoleranz.

Antwort von Dr. med. Michael J. Lipinski, Gastroenterologe aus Wil: Lactose ist ein Zucker der in Milchprodukten vorkommt. Laktoseintoleranz bedeutet einen vollständigen oder auch teilweisen Mangel an Lactase, des Enzyms das die Lactose in einfachere Zucker spaltet, um diese dann im Dünndarm in den Blutkreislauf aufnehmen zu können. Die Symptome können individuell sehr unterschiedlich sein, in Abhängigkeit davon, wieviel Lactase die Patient*innen noch bilden, wie auch der aufgenommenen Lactosemenge. Symptome einer Lactoseintoleranz können Bauchkrämpfe, Durchfälle, Übelkeit sein. Diese treten normalerweise innerhalb weniger Stunden nach dem Verzehr von Milchprodukten auf. Es ist wichtig zu beachten, dass eine Lactoseintoleranz nicht mit einer Milchallergie gleichzusetzen ist. Diese ist eine Reaktion des Immunsystem auf Milchbestandteile. Ein Lactoseintoleranztest kann sowohl im Blut als auch als Wasserstoffatemtest oder auch als immunologischer Biopsietest während einer Magenspiegelung durchgeführt werden. Die Behandlung besteht aus einer Reduktion bis hin zur Vermeidung von Lactoseprodukten, aber auch in der Gabe von Lactasepräparaten. Ihre Hausärztin oder Ihr Hausarzt gibt Ihnen gerne weitere Informationen dazu


Verbrühung


Frage: Ich habe mir heisses Teewasser über die Hand geleert und mich so verbrüht. Muss ich auf die Notfallstation?

Antwort von Dr.med. Habib Kherbeche, Facharzt für Allgemeine Innere Medizin, Gossau SG: Aufgrund der Lokalisation der Verbrühung sollten Sie nach Durchführung untenstehender Erstmassnahmen in ärztliche Behandlung. Bei leichten (1.gradigen) Verbrennungen und Verbrühungen ist nur die oberste Hautschicht geschädigt und es entsteht eine schmerzhafte Hautrötung mit leichter Schwellung. Ist diese kleiner als eine Handfläche (=1% der Körperoberfläche) und nicht an einer heiklen Stelle (nicht am Kopf, Gesicht, Hand, Fuss oder Genitale) darf diese selbst behandelt werden. Tritt eine höhergradige Verbrennung auf (2.gradig= Blasenbildung; 3./4. gradig = tiefes Gewebe geschädigt mit Zerstörung der Schmerzsensoren, sodass nicht mehr schmerzhaft) oder sind heikle Stellen oder mehr als 1% der Körperoberfläche (Grösse einer Handfläche) betroffen, ist eine ärztliche Behandlung nötig. Als Erstmassnahme soll die betroffene Stelle (nicht der ganze Körper) immer während 20 Minuten mit lauwarmem bis leicht kaltem Wasser gekühlt werden. Die frühzeitige Einnahme eines Schmerzmittels ist ebenfalls empfehlenswert, da Verbrennungen lange sehr schmerzhaft sind. Für eine Selbstbehandlung soll die verbrannte oder verbrühte Stelle desinfiziert und anschliessend mit einer Wundheilcreme (z.B. Ialugen plus, Bepanthen plus, Flammazine, etc) zweimal täglich versorgt werden bis zur vollständigen Abheilung. Die betroffene Stelle soll zum Schutz mit einem Pflaster oder Verband abgedeckt werden.


Ohrenschmerzen


Frage: Mein 30-jähriger Bruder klagt seit zwei Tagen über Ohrenschmerzen. Ein Zwiebelwickel hat nur kurz genutzt. Müssen wir zum Arzt gehen? Ich befürchte, dass er nur wieder ein Antibiotikum bekommt. 

Antwort von Dr. med. Deborah Seitz-Hehli, Allgemeinmedizinerin und Sportmedizin, Praxis beim Gemeindehaus Widnau: Ohrenschmerzen sind etwas sehr Häufiges und haben vielfältige Ursachen. Wenn die Schmerzen innert weniger Tage nicht weggehen, macht es Sinn zum Hausarzt zu gehen. Nicht nur für die Therapie, sondern vor allem für die Untersuchung. Mit dem Otoskop (dem Ohrenspiegel) sieht der Hausarzt, ob es sich um eine Krankheit im Mittelohr handelt – eine Mittelohrentzündung – oder um eine Entzündung im Gehörgang. Auch eine Mandelentzündung im Hals kann ursächlich für Ohrenschmerzen sein. Der Hausarzt wird also mit der klinischen Untersuchung herausfinden, was die Ursache ist. Antibiotika werden je länger, desto mehr sehr zurückhaltend abgegeben, da neuste Forschungen eine Zerstörung des menschlichen Mikrobioms z. B. im Darm nachweisen konnten. So gilt auch bei einer Mittelohrentzündung die Regel, nur bei fehlendem Ansprechen auf Schmerz- und entzündungshemmende Medikamente und Nasensprays Antibiotika einzusetzen. Handelt es sich bei der Ursache evtl. um eine Gehörgangsentzündung, könnte auch die Überweisung zu einem Hals-Nasen-Ohren-Arzt notwendig sein, da dieser über spezielle Instrumente verfügt, den Gehörgang von entzündlichem Material zu reinigen.


Hautkrebs


Frage: Ich bin 63 Jahre alt, wohne im Toggenburg und höre von Bekannten, dass sie sich regelmässig die Haut checken lassen oder auch schon mal einen Hautkrebs entfernen lassen mussten. Wie sinnvoll ist das und wann muss ich mir Sorgen machen?

Antwort von Dr. med. Uwe Hauswirth, Dermatologe in Wattwil: Hautkrebs ist leider immer noch im Vormarsch, aber die Behandlungsmöglichkeiten werden immer besser. Dennoch gilt je früher man ihn erkennt, umso kleiner ist der Aufwand ihn erfolgreich zu bekämpfen. Generell kann man keine Empfehlung geben, wie oft man beim Hautarzt eine Durchuntersuchung machen sollte, aber grundsätzlich gilt: Wer sehr viele Pigmentmale (> 100) hat, wer sehr viel beruflich oder in der der Freizeit der Sonne ausgesetzt ist oder war oder wer wegen anderer Erkrankungen Immunsystem-unterdrückende Medikamente einnehmen muss, sollte sich einmal im Jahr durchchecken lassen. Ausserdem sollte man einen Hautarzt aufsuchen, wenn sich Muttermale innert weniger Monate in Form und Farbe verändern oder v.a. im Gesicht (sonnenexponiert!) Hautveränderungen entstehen, die wachsen und u.U. leicht bluten.


Windpocken


Frage: Soll mein Kind die Windpocken nicht mehr durchmachen?

Antwort von Dr. med. Patrick Scheiwiler, Gemeinschaftspraxis Arnegg: Bei den Windpocken (im Fachausdruck Varizellen) handelt es sich um eine Virusinfektion, die meist im Kindesalter durchgemacht wird. Da das Virus hochansteckend ist, erkranken im Verlauf des Lebens nahezu 100Prozent der Bevölkerung an den Windpocken. Obwohl Windpocken in den meisten Fällen harmlos verlaufen, haben sie das Potential zu schweren Verlaufsformen. So können sich die Bläschen mit Bakterien infizieren und Hautentzündungen verursachen. Gefürchtet sind auch Lungen-, Hirnhaut- und Gehirnentzündungen. An Windpocken versterben auch in seltenen Fällen infizierten Kindern. Da der Körper nicht in der Lage ist, das Virus zu eliminieren, versteckt es sich in Nervenzellen. Bei geänderter Immunlage im Körper (Alter, Stress, Immunsuppression, andere Infekte) kann es zu einem Wiederaufflammen der Infektion in Form der Gürtelrose kommen. Um den Menschen in Zukunft die Komplikationen der Erkrankung und insbesondere auch die Gürtelrose ein Leben lang zu ersparen, wird neu allen Kindern im Alter von neun und zwölf Monaten, zusammen mit der Masern-Mumps-Röteln-Impfung die Windpockenimpfung als Kombinationslebendimpfstoff auch angeboten. Wer noch keine Windpocken durchgemacht hat, kann sich ab dem Alter von einem Jahr mit zwei Impfungen im Abstand von einem Monat davor schützen.